Oh, oh, oh Boloooooogniiiaaaa!

Selbstverständlich gehört eigentlich kein I-A in den Namen dieser norditalienischen Stadt.
Aber beim Verfassen eines kleinen Reiseberichts gerät man einfach ein wenig ins schwärmende Duhuuuudeln!
Seit 2016 fahre ich nun jedes Jahr – wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht – Frühjahr für Frühjahr nach Bologna um dort ein paar wilde, bunte, beglückende, inspirierende Tage zu verbringen. Es ist Arbeit – weil Netzwerken sehr sinnvoll ist. Weil Austausch inspiriert und beflügelt. Und gleichzeitig ist es einfach eine riesige Klassenfahrt, die stets schon auf der Hinreise losgeht – gemeinsam mit dem Euro-City, ab München, nach Italien. Und je öfter man es macht, desto toller wird es. Weil man vertraute Gesichter jedes Jahr noch lieber gewinnt und weil jedes Jahr Neue dazu kommen und man jedes Mal dermaßen glückselig heimkehrt und denkt: Hach, diese wunderbar verrückten, kunterbunten Kinderbuchmenschen! Wie froh ich bin, dazu zu gehören! (Und alle unangenehmen Herausforderungen des Berufs und des Selbstständigseins erscheinen plötzlich, für eine Weile, mückenpupsklein und sehr, sehr blass …)

Aber mal wieder der Reihe nach. Und das heißt erstmal: Ab in den Zug!
(Für mich erstmal, am Tag vorher, ab nach München. Da hat mir die liebste Charlotte Schabernack, pardon, Habersack, Obdach gewährt. Davon gibt es – oh Schreck! – kein Beweisfoto – und dann ist Charlotte auch noch – viel größerer Schreck! – zuhause geblieben! Nächstes Jahr ist das aber nicht nochmal gestattet, werteste Frau Schabernack!)

Hier eine kleine Foto-Lovestory aus dem Rail-Jet:

Okay. Ich nehm‘ das mit der Klassenfahrt zurück! Denn auf einer solchen gibt es natürlich keinen Sekt. Nicht so offensichtlich wie bei uns, jedenfalls. (Wie man sieht, hatten wir etwas viel davon. Sind ja nicht mehr die Jüngsten und ein paar Piccolööööchen sind zurück gereist und stehen nun wieder in deutschen Kühlschränken.)
Auf jeden Fall sammeln sich, wie man sieht, so einige liebe und lustige Kinderbuchmenschen im Eurocity gen bella italia. Oben in der Reihe seht ihr Stefan Leuchtenberg, Franziska Höllbacher, Anne Behl und Anna Galitskaya. Und unten Anemone Kloos und Miro Poferl.

Jemand trägt höflicherweise, während wir plauschen und kichern, die hübsche Landschaft am Fenster vorbei. Diesmal war ja in Deutschland schon Frühling. Und je weiter es in den Süden ging, desto vorsommerlicher leuchtete es dort draußen. (Wenn die Messe früher im Jahr stattfindet, fährt man aus dem kahlen deutschen Winter geradewegs in den allerersten Frühling hinein – auch nicht schlecht!)

Nach sechs Stunden sitzen heißt es jedes Jahr schließlich:
Zehn Minuten Italienluft schnuppern! Da hält der Zug eine kleine Weile in Verona und fast niemanden hält es mehr auf den Sitzen:

Dann noch ein Stündchen Füße stillhalten.

Und dann:

Bolooooogniiiiiaaaaaa!

Für mich geht es nun ab – Richtung Familienzimmer!
Meine geliebte Bologna-Familie reist immer schon samstags an (darauf muss ich wegen Heimweh verzichten) – und so bin ich, ganz bescheiden, mit einem formschönen Erfrischungsgetränk, empfangen wurden. Nicht nur, von dem Getränk natürlich. Die liebste Wahl-Familie war auch da!
Die besteht aus: Stefanie Reich, Joelle Tourlonias, Robert Scheffner, Alexandra Helm, Markus Lefrancois und Marina Halak. (Sie hat liebenswerterweise dieses Mal den Platz von Caro Helm eingenommen, die babybedingt ausgesetzt hat.)

Soviel zum sonnigen Netzwerken im Kreise der Familie.
Sonntagabend geht es dann aber auch gleich noch weiter – standardmäßig jedes Jahr zum AVJ-Empfang. Hier seht ihr das Gehen in bolognesischen Gassen:

Bei dem Empfang handelt es sich um das Stelldichein der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kinder – und Jugendbuchverlage. Es treffen sich neben den kreativschaffenden Kinderbuchmenschen auch viele, viele Verlagsleute. (Ich hab nur leider kein Foto davon …!) Auch das war wie immer sehr, sehr nett. Wenn man als stille und recht einsame Schreibtischsitzende da auch leicht mal etwas überfordert ist: Soooo viele bekannte und nette Gesichter gleichzeitig! Aber zum Glück hat man ja mit einigen davon am nächsten Tag Termine auf der Messe und kann nochmal in Ruhe plaudern. Da ist die erste Schüchternheit dann auch vergessen.

Ja und das Schlagwort „Messe“ passt bestens:
Auf zur Bologna Childrens Bookfair!

Mit dem Bus – und mit Markus und Alex (und Marina – nicht im Bild) – die anderen mussten erst später weg.

Wobei ich sagen muss – soviel Messe (im Sinne von: Messehallen) habe ich gar nicht gesehen. Alle meine Termine haben an der frischen Luft stattgefunden. Und zwischen den offiziellen Terminen reiht sich ein, mal mehr und mal weniger spontanes, fröhliches Hallo an das Nächste!

Auf den Bildern sind Robert Scheffner, Stefanie Reich, Alexandra Helm. Einmal im Hintergrund Petra Eimer und auf dem rechten Bild noch Anemone Kloos und Nadine Reitz. (Einfach mal die Namen googeln, mit denen ich hier um mich werfe – dann merkt ihr, was für tolle Bücher die alle machen! Was für eine traumhafte Gesellschaft!)

Und so sehen in Bologna Verlagstermine aus.
Ich hatte, unter anderem, ein wunderbar pepsiges (was dieses Adjektiv bedeutet, enthülle ich im Frühjahr 2025!) Freiluft-Pläuschchen mit Christiane Schultz, der Programmleiterin im Bereich Reihen und Serien bei Carlsen und meiner Lektorin Neele Bösche. (Die anderen netten Pläuschchen wurden leider nicht fotografisch festgehalten.)

Nächstes Jahr nehmen wir dann übrigens Rollrasen, Klappstühle und eine Palme im Topf mit, damit es noch etwas kuscheliger wird, auf dem italienischen Hinter-Hallen-Platz. Und vielleicht noch die restlichen Piccolöchen von der Hinfahrt. (Hihihi.)

Und sonst so?
Aaaaalso:
Man kommt in Bologna immer viel zu spät ins Bett! Auf jeden Fall, wenn man im Familienzimmer wohnt!
Nicht nur, dass es abends stets in eine Pizzeria oder Trattoria geht. Danach ist dann auch oft noch Barbesuch angesagt! Da gibt es so eine Lokalität, da pflegen sich deutsche Kinderbuchmenschen des abends zu sammeln. Sehr spät des abends! Auch als Frühaufsteherin kann man dem lieblichen Wahnsinn nicht immer entrinnen.
(Und so werden die Augenringe jeden Tag etwas größer.)

Fast alle auf den Bildern hab ich schon oben erwähnt. Darüber hinaus seht ihr noch Tessa Rath, Anna-Lena Kühler und Simone-Leiß Bohn. (Wer fehlt, ist meine liebe Agentin Birgit Arteaga mit ihrem Team. Dabei hatten wir so ein schönes Agenturessen vor dem Barbesuch! Danke dafür!)

Und was noch zu sagen ist:
Es gab auch alkoholfreie Cocktails und die wurden auch getrunken!

Ja und jetzt noch ein bisschen Bologna bei Tageslicht.

Es gehört schon zum guten Ton, dass am Mittwoch (das ist unser freier Tag im Familienzimmer) Markus und ich durch die Straßen ziehen und ein bisschen Bologna gucken. Danach haben wir uns aber wieder brav alle miteinander versammelt. Wie es gute Sitte ist, auf einem Piazza. Der Piazza Maggiore war es diesmal. Leider war es ausgerechnet am Urlaubsitalientag ziemlich kalt. Aber man kann ja nicht alles haben! (Und wir haben ja schon uns!)

Zum Abschluss könnte ich euch jetzt noch das Bild zeigen, dass ich Donnerstagmorgen vor dem Aufbruch zum Bahnhof geknipst habe. Ein Selfie. Aber meine Augenringe sind größer als das Bild. Und ihr sollt mich ja in guter Erinnerung behalten.

Deshalb gibt es lieber noch mal ein Gruppenbild von einer der letzten späten und schon abschiedswehmütigen Bolognese-Stunde (Auf dem Schnappschuss findet ihr noch Slinga Illustration, Linda Schwalbe und Birgit Antoni. Alle anderen wurden schon genannt ;-)):

(Heimwärts im Zug war dann übrigens auch nochmal eine kleine Klassenfahrt. Etwas müder als die zu Beginn. Mit Tessa Rath, Simone Leiß-Bohn und Kristina Nowothnig. Und ganz ohne Beweisfotos … Dafür im nigelnagelneuen Railjet – inklusive kleiner Verirrung ins erste Klasse Abteil. Aber das ist eine andere Geschichte!)

Freue mich auf’s nächste Jahr!

Und wer noch eine Prise „Familienzimmer“ will:

Nächste Woche startet, rund um die ersten Hanauer Kinder- und Jugendbuchwochen, eine Ausstellung in Hanau – wer in der Nähe ist, sollte das bitteschön auf keinen Fall verpassen! (Ich verpasse es leider aufgrund von Terminschwurbelitäten.)

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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