Herrje!

Herrje!!! Letzter ausführlicher Bericht an dieser Stelle:
Anfang November?!
Nun ist’s Ende Juni …
Nun gut. Im Winter gibt es nicht ganz so viel zu berichten. Innen-Drinnen-Fotos sind meist wenig spannend und die Tage sind kurz …
Aber wir fangen wie üblich der Reihe nach an.

Mal wieder war der Winter ziemlich trüb. Sehr, sehr selten gab es Sonne auf die Schnauzen, Schnäbel, Rüssel und Co. Dafür viel Matsch. Ab und zu etwas Dauerfrost. Ab und zumal Schnee.

Voilà, eine kleine Fotocollage:

Ja und wie üblich, wenn die Sonne denn mal zu sehen war, wurde das aber unverzüglich sowas von ausgenutzt. Nicht nur fototechnisch:

Zumindest ist es hier auch während eines trüben Winters bunt – indoor jedenfalls. Dieses Jahr, nach fast zwölf Jahren auf dem Hof, war dann auch mal das Bad (fast) fertig renoviert! Selbstverständlich mit allerlei Kunterbunt – mit Lehmputz an den Wänden und Tonfliesen auf dem Boden und als Duschwand. (Die rechte Toilette ist übrigens ein Urinal – eine wasserlose Toilette – Pippimachen ohne schlechtes Gewissen in Sachen Wasserverbrauch sozusagen! ;-))

Und nochwas Buntes:

Die Chilliernte! Die hat tatsächlich im ziemlich tiefsten Winter stattgefunden, da die Pflanzen in den Wintergarten gewandert waren. Der Plan war, diese dort auch zu über-wintern. Hat letztendlich bei ein paar, aber nicht bei allen Pflanzen geklappt. Die Ernte jedenfalls wurde eingefroren, in Öl eingelegt und, per Milchsäuregärung, zu Tabasco weiter verarbeitet:

Eine noch größere Herausforderung als den grauen Himmel gab und gibt es leider auch – das Jahr mit einer sehr unschönen Nachricht an. Eine überraschende Krebsdiagnose bei unserer geliebten Hundi-Omi und ehemals Terror-Töle Alma. Der Schreck war sehr groß – und die Unsicherheit auch. Anfangs war so gar nicht klar, wie lange es überhaupt noch gut geht. Das wissen wir jetzt natürlich immer noch nicht. Aber wir wissen, unser weltbestes Almchen schlägt sich äußerst tapfer und macht den menschlichen Zweibeinern ganz viel Mut. Ihren 15. Geburtstag hat sie jetzt schon um ein Vierteljahr überlebt. Sie wird langsamer, das schon. Aber sie ist gut drauf, frisst mit riesen Appetit, ist bei uns, dreht ihre gemütlichen Hofrunden (und ihre Gassirunden im „Hundebuggy“) – und wir freuen uns so, so sehr über jeden Tag, den es ihr gut geht und sie bei uns ist.

(Nun ja und nach zwölf Jahren auf dem Hof, ist sie nicht die einzige, die älter wird. Die Schweine haben dieses Jahr 11. Geburtstag! Pferd Sancho ist 31. Und auch die Katzen werden schon 13 …)

Doch auch der trübste Winter ist irgendwann vorbei. Und der Frühling startete mit einem großen Pflanzeinsatz. Nachdem wir letztes Jahr 25 Obstbäume gesetzt haben, war dieses Jahr eine Hecke aus Wildgehölzen dran. Weißdorn, Schlehe, Heckenrose, Hartriegel und mehr. Über 200 Pflanzen haben wir gesetzt und drumherum einen Wildschutzzaun errichtet. Gesponstert vom hiesigen Landschafspflegeverband. Tolle Sache! So wird unser Wiese immer mehr und mehr zum Lebensraum. (Dieses Jahr rollte dafür sogar noch ein Bagger heran – aber dazu beim nächsten Mal mehr! :-))

Ansonsten wurden Frühlingsblüher (und immer mal die oft benannten Sonnenschnauzen, -Schnäbel- und Rüssel) gesichtet – es war aber auch im Mai noch kalt. Teilweise richtiger Frost in der Nacht. Was dazu geführt hat, dass hier im Lande alle Nussbäume erforen sind. Mit den Obstbäumen hatten wir bei uns aber Glück. (Wobei unsere ein-Jahres-Bäumchen ohnehin noch nicht tragen werden.)

Anfang April war, dank mehr als genug Regen durch den Winter hindurch und ins Frühjahr hinein, das Gras endlich so hoch, um Pferde und Schweinchen auf die Weide zu lassen. (Man beachte auch die Pusteblume im Bild – der kommt in diesem Jahr noch eine ganz besondere Bedeutung hinzu! Seid gespannt!)

Ja und dann frühlingte es so richtig. Zwar meist sehr wechselhaft – aber für die Pflanzen im Garten und drumherum perfekt. Die Tomaten waren (nach einer Prise Vor-Sommer im April) schon im Mai so groß wie sonst wohl so vier Wochen später, in den Beeten war alles brav gewachsen und auch sonst gab es viel zu Gucken auf dem Örtchen (und drumherum auch – siehe Alma in ihrem tollen Gassi-Fahr-Cruiser):

Tja und schließlich kam das erste Wochenende im Juni. Wochenlang hatte es ja immer wieder geregnet und eine Weile lang fast täglich. Da haben wir uns noch gefreut für die Natur! Aber dann war da dieses Gewitter mit Starkregen – und der Boden konnte endgültig nichts mehr halten. Von den Hügeln ringsherum ist das Wasser in unser Dorf herunter gerast und der kleine Dorfbach wurde erst zum reißenden Strom, dann zum Meer. Das Haus und die Nebengebäude waren Inseln, drumherum wogendes, wallendes Nass. Die Pferde standen im Stall bis zu den Knien im Wasser. Die Schweine lagen zum Glück hoch genug auf ihrem Strohbeet. In den Flur kam das Wasser durch die Haustür, im hintersten Teil der Küche durch ein Zulaufrohr. Und bevor es richtig brenzlig wurde, hat der Regen gestoppt …

Kaum eine Stunde später war auch das Wasser wieder weg.
Ein Tag Aufräumarbeiten – und dann, gerade als im Dorf das Helferessen stattfand (danke an alle, die mit angepackt haben und die hoch geschätzten Feuerwehrler, die auch bei uns nach dem Rechten gesehen haben!), alles wieder von vorn. Wieder Landunter auf dem Lande. Diesmal mit noch mehr Matsch.

Wir hatten Glück im Unglück. Kaum Wasser im Wohnraum (wenn sich auch jetzt plötzlich die Holzdielen in der Küche wellen und sich Bodenfliesen lockern, bzw. mit einem Knall heraushüpfen, weil die Sandsteinsockel des alten Hauses das viele Grundwasser in sich ziehen ….), kein Keller, der volllaufen kann. Alle Tiere und Menschen heil. „Nur“ ein Gewächshaus kaputt – und der Garten ziemlich traurig. Es haben zwar Pflänzchen überlebt, aber der getrockneteMatsch bekommt ihnen nicht so gut. Nun, nach ein paar sanften Sommerregen, sieht zumindest wieder alles etwas besser aus. Und im großen Gewächshaus sind alle Pfanzen (Tomaten, Paprika, Auberginen) heil geblieben. Von daher hier ein paar leuchtende Mutmach-Impressionen (ausgeschwemmter, karger Boden und verschimmelte Heuballen inklusive):

Nun naht der Juli. Der große Schock ist verdaut. Noch ist alles feucht – und das ist, auch nach zweimal Landunter – gefühlt immer noch besser als die Dürre, die wir in den letzten Jahren oft genug hatten. Und, nun ja, besser wird das mit dem Klima natürlich nicht mehr. Das war ja auch das Gruseligste an der Sache – zu spüren, dass unser Planet ein für alle Mal verändert ist und auch unsere kleines, stilles, bisher recht heiles Örtchen, vor nichts sicher ist.
Zumindest wissen wir beim nächsten Hochwasser, was uns erwarten kann und sind dementsprechend etwas besser gerüstet …

Hier noch ein paar idyllische Frühsommer-Impressionen (jede ruhige Minute wird genossen!) – mit der Hoffnung, dass es hier nicht erst an Weihnachten wieder etwas zu lesen gibt!

Ach und noch ein „Schmankerl“ zum Schluss – es erwartet uns (und Gäste das Hofs) was Neues! Ein Mini-Örtchen sozusagen. Bald mehr dazu! 🙂

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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