Ein Frühling ohne Frühling, fünfundzwanzig Glücksbäumchen und eine Hand voll Puscheldamen

So. Gerade noch erwischt. (Fast) pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang gibt es den Frühjahrsrückblick.

Und wir blicken zurück – auf ein feuchtes, trübes, kaltes Frühjahr. Es hat genervt! Aber: Der Regen tat auch soooo gut. Also der Natur (nicht den kalten Menschenfüßen, die viel zu lange vor einem warmen Ofen gewärmt werden mussten) – und damit ja doch auch uns und unseren dürresommergeplagten Seelen.

Am 1. Januar allerdings – da schien tatsächlich die Sonne!
Und das passte wunderbar. Denn ein Apfelbäumchen wartete, nach langen Tagen des Frosts, darauf, endlich, aus dem Topf, in die Erde zu kommen. Und in was für eine! Beim letzten Rückblick wurde schon geteasert: Es gibt was Neues auf dem Örtchen! Einen Hektar Glück nämlich.

Aber hier erstmal der Herr des Hauses auf der Winterwiese mit Apfelbaum:

Mittlerweile sind 25 weitere Obstbäume dazu gekommen, auf unserem schönen, neuen Land. Es grenzt direkt an unseren Hof. Gartentürchen uff und druff! (Der große Nußbaum da oben markiert die obere Grenze und lädt ein zum Verweilen – mit Ausblick. Und mit Abendsonne.) Und wir haben soooo lange davon geträumt (und irgendwann nicht mehr gewagt, davon zu träumen), dass wir damit die heile Örtchen-Insel noch etwas größer und heiler machen. Elf Jahre ganz genau gesagt.
Und nun: Große Freude, große Liebe! Eine entstehende Streuobstwiese mit viel Platz und Gras für die Pferdchen, aber auch für Vögel, Insekten und welches Getier auch immer sich dort wohlfühlen mag.

Mitte März haben wir die Bäume geholt. Dank „Streuobst für alle!“ hat sie der Freistaat Bayern gesponsert.

Nur die Stützen und den Verbissschutz mussten bezahlt werden. Und professionelle Baumschnittanweisungen (für den ersten Pflanzschnitt – wussten wir vorher auch nicht, wir Streuobstbanausen, dass sowas nötig ist …) gab es gratis dazu. Perfekt!

Mittlerweile haben die Bäume geblüht, nun haben sie Blätter – und alle sind brav angewachsen. Hurra!

Aber mal wieder schön und (mal mehr und mal weniger) bunt der Reihe nach.
Hier noch ein paar Impressionen vom früheren Frühjahr. Oder spätem Winter:

Tatsächlich gab es mehrmals Schnee!
Wie groß die Begeisterung war, das könnt ihr selbst aus den Bildern heraus interpretieren. Na gut. Die Tierchen hüpfen schon gerne darin herum (nur die Hühner, die armen, sind schneeblind!) Und sauberer als Matsch ist das weiche Weiße auch. Doch an sich ist saftiges Grün schon etwas reizvoller. Aber alles zu seiner Zeit.

Wenn es draußen, was des öfteren der Fall war, zu ungemütlich wurde, gab es zum Glück ein heimeliges Drinnen.

Sehr wichtig in der kalten, dunklen Jahreszeit war auch diese Teekanne! Und egal, was in der Küche gewurschtelt wurde – ihrerseits war das Staunen stets grOOOOß.

Währendessen, nebenan, am Ofenrand: Die ersten Pflänzchen. (Paprika in dem Fall.)

Und um die Ecke, im Wohnzimmer: Ein (gut durchleuchteter) Dschungel bahnt sich an!
(Der ist irgendwann, als es milder wurde, in den Wintergarten gezogen. Und mittlerweile draußen in den Gewächshäusern gelandet.)

Auch die großen Vierbeiner wussten es sich gemütlich zu machen:

Und wenn das Wetter nicht ganz so trübselig bis sogar sonnig war, war natürlich Frischluftaktion angesagt. Mal mit und mal ohne Selfies:

Hier seht ihr Judith und Wölkchen. Die gute Gackerdame hat fast den ganzen Winter die Nächte im extra für sie geheizten Badezimmer verbracht. Weil sie einfach nicht ganz fit wurde – was sie hatte, wusste niemand:

Sie war immer etwas abseits, immer etwas langsamer – aber als der Frühling kam ist sie wieder (freiwillig) zu den anderen in den Stall gezogen. Und gerade als wir uns freuten, dass sie ein recht normales Hühnerleben lebt, trotz geheimnisvoller, chronischer Krankheit, lag sie vor ein paar Wochen morgens tot neben der Stange.

Liebes, hübsches, gutes Wölkchen. Schön, dass du bei uns warst! Wenn wir auch hofften, wir hätten noch etwas länger etwas von deinem unvergleichlichem Charme! Zum Abschied gackern wir dir ein liebliches Gockgock.

Ja und dann hat Alma endlich so laut gebellt, dass sich der Spätwinter, wo doch eigentlich schon längst Zeit für Frühling war, zumindest teilweise, verzogen hat.

Da waren sie, die Blümchen und (nicht im Bild) die Bienchen.

Hier noch ohne Blümchen: Der Feldsalat. Ein ganzes Feld war im Gewächshaus den Winter über gewachsen.

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Und da mit Blüten! (Die haben auf dem Örtchen eine menschliche Bildungslücke gefüllt.)

So sah es auf der alten, kleinen Obstaumwiese aus:

Wie anfangs angedeutet, war der Frühling – bis in den Mai – jedoch sehr kühl und nass. Selbst Ende Mai waren die Nächte noch viel zu kalt und oftmals frostig. Und heute erst wieder: Morgens fünf Grad! Trotzdem, seit ein paar Wochen heißt es meistens:
Viel Frischluft um die Ohren und bestenfalls noch Sonne auf die Nase!

Angeweidet wurde, dank gut gewässerter Wiese, schon Anfang April. Schweine, Pferde – und überhaupt alle im Glück!

Und seit Kurzem ist auch angebadet:

Die Kartoffeln sind schon seit Mitte Mai im Boden.

Des weiteren ist – topaktuell – von fünf nigelnagelneuen Familienmitgliedern zu berichten. Wie immer auf dem Örtchen steckte eine Gackerdamen-Lebensschenkungsaktion dahinter – statt in den Kochtopf, wie es für sogenannte Nutztiere viel zu oft irgendwann üblich ist, ging es ab ins Paradies. Ganz bedingungslos, als hoch geschätztes Nichtsnutztier natürlich.
Wobei die Madames gerade noch etwas schüchtern sind und man sich Mühe geben muss, sie vor die Linse zu bekommen. Aber Tag für Tagen werden sie mutiger, neugieriger und lustiger.


So ein Huhn schon mal gesehen? Höchstwahrscheinlich nicht! Ist nämlich nicht gerade häufig zu entdecken. „Annaberger Haubenstrupphühner“ nennen sich diese Wuschelpuschelirokesenschnäbelinge offiziell.

Da seht ihr in der Mitte unsere treue Maran-Dame. Sieben Jahre jung und immer noch topfit. (Einmal hatten wir ja Küken, geschlüpft aus geschenkten Bruteiern. Sie ist die letzte davon. Mitterweile werden hier keine neuen Wesen mehr in die Welt gesetzt, sondern nur jenen ein schöner Lebensplatz geboten, die woanders keinen finden.)

Der schicke Herr Hahn. Sir Peter genannt.

Besuch hatten wir auch! Neugierigen und unerschrockenen. Hat uns eine ganze Weile aus der Linde im Hof heraus beobachtet. (Danke, Moritz, für das Foto!)

Eventuell handelt es sich um Kleo von Knurps. Eine wichtige Protagonistin aus Judiths Büchern. Aber vorgestellt hat sich der Gast dann doch nicht. (Vielleicht ist es also auch Karl von Knurps.)

Mittlerweile ist die Gartensaison voll gestartet.

Das ist das Kartoffelfeld:


Und hier die Kartoffelpflanzen, die dieses Jahr aber mal so richtig toll aussehen, in Nahaufnahme:


Es gibt jedoch noch so einige Pflanzen, die aufgrund der kühlen Nächte nicht so recht von der Stelle wachsen wollten. Tomaten, Zucchini, Kürbisse … Und bis das Gewächshaus verdschungelt, dauert es wohl noch ein wenig.

Hier die Freilandtomaten. Hinter Gittern! Aber zu ihrer eigenen Sicherheit. Weil die Hühner gerne dazwischen Sand- bzw. Erdbaden. Das will ihnen keiner verwehren.

Das werden mal Pastinaken …

… und das Schwarzwurzeln:

Voilà: Erbsen (mit Hafer zwischendrin. – als Rankexperiment.)

Vor Kurzem ist im Nachbarbaum ein Bienenschwarm gelandet! Sehr beeindruckend! Er war aber schneller wieder weg, als ihn jemand einsammeln konnte:


Achja, trotz Dauernass im Frühjahr lassen die Nacktschnecken bisher auf sich warten. (Nicht, dass wir sie sehnlich erwarten …)

Und sonst?
Tja, inzwischen wird schon wieder sehr auf Regen gehofft. Und wenn er nicht kommt, müssen die neuen Bäumchen (und noch mehr) gewässert werden. Ein Glück, dass es hier immerhin Brunnenwasser gibt.

Ansonsten wird jeder frühlings- bis frühsommerhafte, milde, sonnige, nicht zu heiße, grünumkringelte, vogelbezwitscherte Atemzug auf dem Örtchen, so gut es geht, genossen.

Der Winter kommt erfahrungsgemäß schnell (und bleibt zum Ausgleich extra lange).

Deshalb hier nochmal, zum Genießen, ein paar Frühsommer- und Spätfrühlingsimpressionen.

Das erste ist eine Zierlauchblüte.
Darunter: Die gute Madame Schwarz ist auch schon über sechs Jahre alt.
Alma vor wiesiger Kastanienbaumkulisse (der Riesenbaum steht mitten im Hof).
Krümel ruht in der Suhle und die Gackerbande vergnügt sich auf einem Hackschnitzelberg.

Und dann nochmal die treue, viel zu kleine, Hundemeute – seit über einem halben Jahr nun schon ohne unsere liebste Lila. Alma, mit grauen Augenbrauen und stolzen 14 Jahren, lässt sich ihr Alter – unter anderem beim Spiel mit siebenjährigem Jungspund Johnny – zum Glück nur selten richtig anmerken. Auf dass das noch lange so bleiben möge! (Nicht nur bei Alma. Die Schweinchen feiern im August auch schon zehnten Geburtstag. Heieiei.)

Achja. Fast vergessen:

Drei Zebras haben wir jetzt auch.







Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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