Und schon wieder neigt sich das Jahr …

Herbst ist’s. Und das schon gar nicht mal so eine kleine Weile. Aber bevor davon berichtet wird, erst nochmal ein Rückblick in den Sommer hinein. Ja und das, was den (im elften Jahr auf dem Hof) ganz besonders und ganz besonders beglückend gemacht hat, war:
Ein Hektar extra Glück auf unserer nun etwas größeren, kleinen, heilen Insel.
Es war der erste Sommer, in dem wir eine große Wiese für die Pferde hatten. Eine Wiese, auf der wir den kleinen Obstbäumen beim Wachsen zuschauen konnten (wenn auch erst später, im nicht mehr so trockenen Sommer, als es endlich mal wieder geregnet hat). Die Wiese, die den menschlichen Zweibeinern laaaaange, sonnige Abende beschert hat.
Rundumblickglück mit Sonnenuntergängen!

Manchmal so hübsch, dass es schon unecht wirkte.

Und manchmal auch wild – dank Affenschaukel am alten Nussbaum und Kinderbesuch:

Die Pferdchen haben derweil so getan, als hätten sie das immer schon so gehabt bei uns. Stundenlang rumhängen, grasen und gucken. (Gut, im Offenstall ging es ihnen ja auch nicht schlecht. Aber das nun … hach! Mögen sie das noch laaaange nutzen können, unsere nicht mehr ganz so jungen Klepper.)

Hier der Blick später im Sommer oder besser im frühen Herbst. Da haben wir noch gar nicht an Saisonabschluss gedacht. Aber als Anfang Oktober dann der Beinahe-Dauerregen startete, ging es damit tatsächlich ganz schnell. (Schon allein, weil der Weg auf die Koppel unter den Pferdehufen sofort vermatscht und rutschig war.)

Nicht nur zum Gucken, auch zum Arbeiten ist das neue Stück Glück bestens geeignet.
Sogleich wurde ein neuer Schreibtisch installiert.

Und der hat der Frühaufsteherautorin sogar ganz, ganz frühe Morgenkaffees in der Sonne ermöglicht.

Aber natürlich hat man sich trotz Wiesengewusel noch andernorts rundum den Hof – zum Beispiel im Gemüsegarten – aufgehalten.
Die kurze Kurzzusammenfassung:
Erst war es so trocken, dass alles recht gemütlich und wunderschön übersichtlich gewachsen ist. Dann kam ausgiebiger Sommerregen – und dann wucherte es nach und nach und der Überblick ging (mal wieder) verloren. Aufgrund vieler Lesungen und Schreibtischarbeit ist das morgendliche Beikrauternten etwas rar ausgefallen und so ist dann leider bis zur Erntezeit einiges an gepflanzten Pflänzchen verschwunden gewesen.

Keine Angst. Es gab schon noch was und tatsächlich am Ende gar nicht mal so wenig.
Aber bevor Erntefotos serviert werden, ein paar Eindrücke vom saftig grünen Vorfreude-Sommergarten:


Da dachten wir noch, wir hätten dieses Jahr die schönsten Kartoffeln aller Zeiten. Aber dann kam der Augustregen und dann …

Na, mal der Reihe nach – Erntebeweisbilder, bitte hier entlang:

Hervorzuheben sind mal wieder Tomaten und Zucchini. Die wurden von August bis Mitte Oktober ungefähr nahezu täglich verpeist. Beides in zahlreichen Farben und Formen:

Achja und auch Gurken! Das erste Mal seit einigen Jahren mal wieder richtig viele. Sie sind mit Salzwasser im großen Sauerkrauttopf (also ohne Sauerkraut) gelandet und es ist wirklich allerhöchste Zeit, mal wieder nach ihnen zu sehen.

Deshalb wurde auch wieder viel und oft eingekocht. Am liebsten komplett draußen. Und zweimal sogar vermischt mit Fenchel aus dem Garten – eine Premiere!

(Das schicke Öfchen nennt sich ürbigens „Chantico“ und produziert nebenbei – ohne CO2 freizulassen – beim Kochen wertvollste Pflanzenkohle! Perfekter, mega-ökologischer Superdünger! Und abgasfreundliches Lagerfeuer. Und … einfach nur schick!)

Und noch eine Premiere: Nach elf Jahren Örtchen hatte wir das ERSTE MAL eine richtige Karottenernte. Auf dem Foto seht ihr nur einen Teil davon. Was wir dieses Jahr anders gemacht haben als sonst? Äääääh. Hm … ? Keine Ahnung!

Ein trauriger Abschied stand auch an. Bei dem netten Sommerselfie hier wussten wir (zum Glück) noch nichts davon.

Ein paar Wochen später war unsere gute, treue Frau Fleck auf einmal blind. Erst dachten wir, sie bleibt uns auch auf diese, etwas eingeschränkte, Weise noch eine Weile erhalten. Aber es war der Anfang vom Ende. Und die Gute ist dann tatsächlich friedlich eingeschlafen. Immerhin. Frau Fleck war, wie die meisten Gackerdamen bei uns, eine vor dem Schlachten gerettete Legehenne. Und sie war so schlau, bei uns das Legen gleich komplett einzustellen. Denn so ist sie viel älter geworden als ihre Artgenossinnen. Gerade die andauerne Eierlegerei macht die armen Wesen schlichtweg kaputt. Und das oft nach maximal drei Lebensjahren. Meist eher nach zwei.
Frau Fleck war nett und neugierig. Recht zutraulich. Wunderhübsch … Und einfach absolut einmalig.
Danke, dass du so lange bei uns warst und uns so oft zum Lachen gebracht hast, du liebe, gute Gackerdame, du!

Da sieht ihr Frau Willi Schwarz. Sie müsste nun locker sieben Jahre alt sein – lässt sich das aber noch nicht anmerken (sie ist eben keine „normale“ Legehenne, in ihr steckt vermutlich noch eine etwas robustere Rasse).

Wie man auf den Bildern erkennt, haben die Gackerdamen großen Gefallen am Gewächshaus gefunden. Egal bei welchem Wetter tummeln sie sich darin liebend gerne. (Beziehungsweise davor, wenn sie darauf hoffen, dass die menschlichen Zweibeiner dort etwas Leckeres für sie zu bieten haben.)

Bleiben wir bei tierischen Sommerimpressionen. Bei denen spielt natürlich immer eine wonnigliche Matschepatsche eine Rolle. Wonnig und rüsselig:

Glücklich gegrast wurde auch in den Sommermonaten. Die kleine Koppel, die sich Pferde und Schweine bisher teilen mussten, ist nun nämlich komplett für die Grunzlinge da. Schweinotastisch!
(Und üüüüüübrigens hattten die Schweinchen im August ZEHNTEN Geburtstag!!!! Gut gehalten, oder?)

Hier seht ihr Sticky nach der Heulieferung, thronend und turnend auf einem der Ballen. Die Miezen sind jetzt auch schon zwölf. Verrückt. Sehr verrückt. Aber sie sehen irgendwie noch immer aus wie putzeligste Babykatzen. Oder? Ansonsten lassen sie sich auch noch keine Alterswehwehchen anmerken.

Molly beim Abhängen:

Und da die Miezen mit Johnny beim …. hm? Gucken? Muss sich ja auch mal jemand drum kümmern!

Achja, viiiiiiele bunte Chilis gab es – und gibt es noch. Wir haben diesmal Pflanzen gekauft, anstatt selber vorzuziehen. So hat man viel schneller schon viel größere Stämmchen – und das mit reicher, bunter und feuriger Ernte. Gerade stehen die Töpfe im Wintergarten. So langsam müssen wir mal ernten – und zum Beispiel Einfrieren.

Sonst noch was aus dem Sommer zu berichten?

Achja. Kartoffelbilder gibt es keine. Es war, wie oben schon geheimnisvoll angedeutet, ganz wider Erwarten, die schlechteste Ernte aller Zeiten. Dabei hatten wir sooooo schöne Pflanzen. Aber die zwei nassen, recht kühlen Wochen im August haben die Knollen in großer Menge faulen lassen. Ein paar kleine Kistchen haben wir immerhin gerettet. Und auf jeden Fall damit genug für die nächste Aussaat im Frühjahr.

Tja, dann kommen wir wohl mal zum Herbst.
Der gleicht die Kartoffelernte etwas aus – mit Uuuuuuunmengen von Kürbissen. Ein kleines Feld hat am Rand der neuen Wiese seinen Platz gefunden. Ja und dort hat es wild gewuchert. Da hatte die Frau Autorentante keinen Platz mehr zum Bücherschreiben. (Und das ist nur eine Teilmenge der ganzen Ernte!)

Hier noch eine Biene auf einer Staude (vorherbstlicherweise).

Und eine Alma, die sich inzwischen wieder ganz gut daran gewöhnt hat, dass einfach nicht mehr die Zeit ist, in der sie den lieben, langen Tag hinter dem Hoftor wachen kann.

Und da, Johnny am Hoftor (der ist dagegen froh, dass er nun endlich wieder noch viel länger und öfter auf seiner geliebten Wohnzimmercouch liegen darf):

Und nochmal gemeinsame Hofwache:

Da ein bisschen Herbst-„Obst“. Mispeln, Hagebutten und Quitten.


Ein Symbolbild für den Beginn der staden Zeit:


Und eine herbstliche Pony-Schweine-Collage.

Mittlerweile ist die Schweinekoppel bis auf einen schmalen Streifen abgesperrt – es ist nun grunzligerweise eher Buddel- statt Grasezeit. Bald wird daher auch der Gemüsegarten zur Buddelsaison freigegeben – aber erst müssen die Menschen buddeln: Das Gemüse raus und ab damit in Sandkisten zum Einlagern für den Winter.

Und zum Abschluss noch eine Neuerung dieses Jahr. Eine grüne Prise Freiheit sozusagen.

Dürfen wir vorstellen: Neben Henne Willi gibt es jetzt auch noch Willi, den Grashüpfer auf dem Hof:

Willi ist ein E-Bike. Nun ist die Saison leider schon wieder vorbei. Aber seit er eingezogen ist, konnte Judith, zum ersten Mal überhaupt, autolos das Dorf Richtung „Stadt“ (und Richtung Bahnhof und Richtung Lesereisen) verlassen. Okay, der Weg dahin wäre noch zu ertragen gewesen, weil es nur bergab geht. Aber zurück? Herrje! Nein, viiiiel zu steil! Ja aber mit Willi alles kein Problem mehr! So einige Mal ist diesen Sommer also das E-Auto brav zuhause geblieben. Und dank der tollen Gepäcktaschen haben auch alle Lesungsutensilien an Willi rangepasst. Nun bräuchte es nur noch ein paar Schließfächer am Bahnhof, damit man dort auch den Akku verwahren und nicht die ganze Zeit mit herum schleppen muss.

Große Begeisterung also! Auch bei Johnny. Er lässt sich das nur nicht so gerne anmerken.

Ja und beim Radeln (durch den Wald) lassen sich dann auch mal ganz besondere Entdeckungen machen:

Und ganz, ganz zum Abschluss noch ein paar Impressionen, die Örtchen und Wörtchen verbinden und auch zum Schlagwort „Mobilität auf dem Lande“ passen.
Im Oktober war Besuch da – der eigentlich schon hätte im Juli kommen sollen (aber da kam der Rufbus leider nicht wie gerufen!):

Eine Schulkasse war zu Besuch! Gemeinsam mit der lieben Iris von der Kinderbuchstabensuppe wurde viel über die geliebten Nichtsnutztiere gesprochen. Und auch in das passende Buch geschaut. (Fast mitten im Schweinegehege sozusagen). Nebenbei wurde noch Heckenkunde gemacht. Auf dem Spielplatz gespielt. Tomaten wurden geerntet. Kastanien gesammelt. Und, und, und …
Schööööön war’s!

Ja und damit warten wir mal gespannt ab, was der Herbst noch so bringt. (Gerade ist er sehr trüb und sehr nass. Matscheplatschepflatschenass.)

PS: Eben gemerkt, dass die titelgebenden Puscheldamen vom vorherigen Bericht gar nicht auf den Fotos gelandet sind. Aber keine Sorge! Ihnen geht es gut. Sie haben sich toll eingelebt – aber sind offensichtlich etwas fotoscheu!

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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