Eine Prise Herbst, Tomatenirrsinn und ein besonderer Überraschungsgast


Auf einmal ist der da, der Herbst! Erst  hatten wir hier noch Sommergefühle und auf einmal fallen die Blätter! Wie schnell es plötzlich wieder dunkel ist  – und wie lange am Morgen es so bleibt. Und gestern war der erste Regentag. Der erste richtige Regentag seit Mai! Trotz der unheimlichen Dürre, war unsere Ernte gar nicht so schlecht. Was nichts daran ändert, dass der Zustand unseres Planeten uns Tag für Tag ziemliche Sorgen macht. Wenn wir hier nicht unsere kleine Ecke heile Welt hätten, wo man all den Irrsinn ringsherum wenigstens zwischendurch mal vergessen kann, würde das Dasein so langsam keinen so rechten Spaß mehr machen. Also – Themenwechsel und ab ins Beet!
Irrsinn gab’s da drin allerdings auch. Jedoch  Guten und Gesunden! Irrsinnig viele Tomaten nämlich! Das neue Gewächshaus im Gemüsegarten hat uns (auch dank regelmäßiger Tröpfenbewässerung aus dem Brunnen) fast unendlich viele rote, gelbe, orangene, lilane …. Früchte beschert. Hier ein Blick hinein – da waren es schon nicht mehr ganz so viele Tomaten. Und allmählich sehen  die Pflanzen auch etwas traurig aus.

gewächshaus Es wurde eingekocht, getrocknet, wieder eingekocht, Tomatensalat gemampft, Tomatenbrot gemampft, Tomaten pur gemampft … Aber weil dieser Irrsinn im Verhältnis zum Rest des Jahres ja durch nur eine sehr kurze Zeit dauert, kamen hier niemandem die Tomaten wieder zu den Ohren raus.
Wir haben ja einige neue Sorten ausprobiert. Eine der Favoritinnen war diese her – die Fornarik. Sehr hübsch, sehr fleischig und sehr lecker.

gelbetomatenÜberhaupt war es kunterbunt im Gewächshaus. Oder auch mal ziemlich dunkel. Wie man sieht, haben nicht alle Sorten total überzeugt – diese hier ist einfach zu gerne aufgeplatzt.

tomatenSo sahen die Früchte nach der Ernte aus:

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P1020908… und so die Freiluftsommerküche:

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P1020915Dieses Jahr sind wir etwas von der altbewährten Zubereitungsmethode abgewichen. Die Tomaten wurden vor dem Einkochen von den Innereien befreitt. So war weniger Flüssigkeit im Topf und das eh schon stuuuuundenlange Köcheln wurde zumindest um ein paar Stunden reduziert. Weggeworfen wurde der Schlonz aber nicht. Er hat sich als prima Suppeneinlage erwiesen. Und auch im Brotteig ist er gelandet – so ein schick gefärbtes Brot gab es hier noch nie!

Die Tomaten haben  aber nicht alleine im Gewächshaus gewohnt. Denn eines Tages war da auf einmal ein geheimnisvoller Loch im Boden!

biberhöhleUnd noch ein geheimnisvolleres Loch befand sich auf einmal im Zaun des Gemüsegartens:

biberloch

Der Bach war stellenweise plötzlich so hoch!

bachDes Rätsels Lösung war schließlich das hier:

dammEin Biber ist eingezogen! Genauer gesagt, zwei!. Ein Beweisfoto gibt es leider nicht, aber das Pärchen wurde gesichtet! Schwimmend im Bauch, schlummernd in der Höhle (!) – denn unter dem Tomatenhaus befindet sich die Biberburg – und außerdem waren sie immer zu hören, wenn sie am Damm herum gebaut haben. Dabei haben sie nach und nach, beim Holzholen im Wald, eine schöne Spur im Dickicht hinterlassen:

biberspur KopieUnd natürlich lässt der Biber sich die Baumrinde auch gerne mal schmecken:

weideWie das so ist, freut sich nicht jeder menschliche Zweibeiner über so einen Gast. Im Dorf herrschte schnell etwas Aufregung, die Hochwasserangst ging um! Aber in solchen Fällen gibt es für alle Regionen zum Glück sehr weise Biberberater. Der Hiesige war dann auch hier direkt vor Ort, hat sich alles ganz genau angesehen und konnte die Gemüter erstmal beruhigen. Alles gut soweit, mit Herr und Frau Biber. Man muss nur im Auge behalten, was so passiert und die Bäume, die man lieber nicht angenagt sehen möchte, mit Baustahlmatten schützen. Na schauen wir mal, ob es den beiden auf Dauer bei uns gefällt! Wir schauen ihnen jedenfalls gerne noch weiter beim Plantschen zu.

Der Garten sieht – vor allem in der Abendsonne – immer noch wild und wunderbar aus. Die Wurzelgemüse sind nach wie vor im Beet, die Kartoffeln dagegen ausgebuddelt – die Ernte war dieses Jahr richtig gut.
abendstimmung gartenKohlgemüse ist dank der Kohlfliegen nicht so recht etwas geworden. Nur im Hof, vor dem Gewächshaus,  haben ein paar Grünkohlpflanzen überlebt. Die werden uns den Winter versüßen (oder verkohlen).

gewächshaus hof

Hier noch mal bunter Herbst – wie üblich leuchten die Apfelbeerensträucher ziemlich angeberisch. (Ändert aber nichts daran, dass der Geschmack der Aronia-Beeren hier – getrocknet als Tee und als Saft – nicht so ganz überzeugen konnte. Aber vielleicht haben wir auch irgendwas was falsch gemacht …)apfelbeereDas ist der leer geerntete Kartoffelacker. Trockene Erde überall:kartoffelbeetHier ein abendlicher Hühnerspaziergang im letzten Sonnenschein (auch die Koppel ist sehr, sehr dürregeplagt). Mal sehen, wie es nach dem Regenwochenende aussieht:

hühner

Ein leuchtender Herr Hahn:

hahn
Achja – der erst Frost war auch schon da! Und hat einfach mal sämtliche Zucchini- und Kürbisflanzen gekillt.

zucchini

Dabei wollte ein paar Kürbisse eigentlich noch wachsen und reifen. Nun aber sind sie alle geerntet und warten im Wintergarten auf ihre weiteres Schicksal.

Weintrauben gab es auch genug. Mittlerweile sind alle verspeist. Die Amseln haben wie immer mehr abgekriegt als die Zweibeiner (womit Menschen und Hühner gemeint sind – letztere lieben nämlich auch Träubchen!). Aber es sei allen gegönnt, denen es schmeckt. Und es war wirklich ausreichend für jeden da:

traubenMit den ersten kühleren Tagen, waren die Miezen auch mal wieder vermehrt im Haus anzutreffen. Aber nach wie vor wird gerne an der frischen Luft herum scharwenzelt.

molly stickyEgal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – Fussel, das Partyschwein, lässt sich von keinem Wetter die Laune vermiesen:
fussel Manche Distel hat sich angesichts des nahenden Winters eine extra warme Perücke zugelegt:

flusenUnd wenn  die Tage kürzer werden, muss man selbstverständlich wieder mehr kuscheln!

krümel und judithSo. Dann genießt mal weiter den Herbst und seit dabei nett zu dieser Welt. Noch eine gibt’s nicht.

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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