Sommer satt

September ist’s. Die Tage werden kürzer – und ein wenig ist das wohl auch gut so. Denn der Endlossommer hatte es schon in sich. Vorallem regentechnisch. Oder unregentechnisch. Nichts wirklich Neues mehr mit diesen Dürresommern, aber dieser hat mal so richtig alles gegeben. Schon eine ganze Weile lang ist es nur noch eine ferne Erinnerung – das saftige Grün des späten Frühjahrs oder des frühen Frühsommers.

Hier zum Beispiel, als die guten Rüsseltiere die Badesaison eröffnet haben …

… und darüber sichtlich erfreut waren!

Und gemeinsamen Grasen mit den Gackerdamen sah noch ein bisschen nach Versteckspielen aus.

Tatsächlich wurde auch vor ein paar Tagen noch in der Suhle gefläzt – bei schwülwarmen 26 Grad. Seitdem aber ist es kühler und windig und ein paar Regenschauer gibt es zwischendurch … Aber soweit sind wir an dieser Textstelle noch nicht! Zurück zu dem, was auf dem Örtchen in den vergangenen Wochen (ähjaaaaa, vielleicht auch Monaten …) so los war! Und das war (wird ja nie langweilig hier, ne) nicht wenig.

Seit einer ganzen Weile sind die kleinen Schwalben ausgeflogen. Zwar sind Mama und Papa Schwalbe noch mal mit suchenden Blicken gesichtet worden, aber zu einer zweiten Brut haben sie sich dann doch nicht, jedenfalls mindestens nicht bei uns im Pferdestall, niedergelassen. Auf jeden Fall war es mal wieder eine Freude, den kleinen beim Großwerden zuzusehen. Auf ein Neues im nächsten Jahr!

Und es gab noch mehr tierischen Besuch.

Von Frau Streuner und ihren vier Kleinen zum Beispiel. Hachja, das war ein Erlebnis – und leider auch amEnde recht aufwühlend und traurig. Die streunende und ziemlich scheue Katzen-Mama hat eines Morgens plötzlich im Schweinegehege residiert! Wir haben sie durchgefüttert, drei Wochen lang. Dann wurden zaghafte Versuche unternommen, die fünf zu fangen. Schließlich musste Frau Streuner dringend sterilisiert werden und die Kleinen brauchten ein sicheres, geborgenes Zuhause! Zwei der Kleinen haben wir erwischt und zum Glück gleich zusammen an nette Menschen vermittelt. Frau Streuner wurde auch erfolgreich sterilisiert. Nur ist sie danach (bisher …) auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Mitsamt den zwei verbliebenen Kleinen, die wir nicht rechtzeitig (noch solange Frau Mama unter Narkose stand) erwischen konnten. Dabei hätten es für die beiden auch schon ein sicheres Plätzchen gegegen. Alle hier hoffen sehr, dass es den Dreien gut geht und sie irgendwo gelandet sind, wo sie weiter durchgefüttert werden und auch den Winter über warm und trocken bleiben. (Ja und wo der Nachwuchs sich nicht weiter unkontrolliert fortpflanzt. Die Tierheime platzen aus allen Nähten – und so ein Streunerleben ist zudem ganz und gar kein Leichtes. Seufz.)

Neue Dauergäste, nein, Familienmitglieder gibt es auch. Nachdem von den Hühnerseniorinnen nur noch sechs übrig waren … – hier zwei der Hübschen und Lieben, von denen eine inzwischen schon gestorben ist (und auch die Zweite schwächelt gerade leider zunehmend) …



… haben wir uns mal wieder umgesehen, ob nicht ein paar Gackerdamen ein glückliches Zuhause suchen. Ja und von denen gibt es streng genommen viiiel zu viele. Denn fast alle konventionellen Hühnerhalter, die Eier verkaufen, geben die Hühner nach der ersten Mauser ab (und das meist in Suppenhuhn-Form), da sie von nun an deutlich weniger Eier legen. Und so haben wir beim hiesigen Bauern zumindest 15 sehr liebenswerte Exemplare vor dem Kochtopf gerettet – und einen netten Hahn dazu.

Hoffen wir mal, dass sie lange gesund bleiben. Denn diese überzüchteten Hochleistungshennen sind leider nicht dafür gemacht, alt zu werden. Alles dreht sich bei ihnen nur ums Eierlegen – und das schlaucht so einen Hühnerkörper ziemlich.

Hier unser geliebtes und wunderhübsches Rekordhuhn. Die immer neugierige und ein klein bisschen zutrauliche Frau Fleck lebt nun „schon“ über zwei Jahre bei uns und ist immer noch topfit. („Schon“ in dicken Anführungsstrichen – unsere Maran-Dame, Angehörige einer robusten, alten Hühnerrasse – die Dunkelgraue, die ihr da oben seht – ist schon sechs Jahre alt und fit wie ein Olympiahuhn!)

Ja und dann wurde so langsam, Woche für Woche und Tag für Tag das Gras brauner …

… und die Tomaten roter. Ja, tomatentechnisch ist es auch ein absolutes Rekordjahr. Was nicht nur am Wetter, sondern hier bei uns, auch am neuen, ziemlich geräumigen Gewächshaus liegt:

… hier waren die meisten Früchte noch grün:

Mittlerweile wurde farbenfroh geerntet. Kistenweise. Sehr, sehr viele Kisten voll. Und nicht nur rote Tomaten – sondern kunterbunt:

Und auch in Sachen Zucchini war die Ernte rekordverdächtig – (und noch ist bei beiden kein Ende in Sicht – wenn es auch etwas weniger wird, als auf diesem Beweisfoto):

Die Folge:

Hier wird seit einigen Wochen nichts anderes gegessen als Tomaten und Zucchini.

Und es wird kaum etwas anderes gemacht, als Beides einzukochen oder sonstwie zu konservieren. Sommer im Glas für trübe Winterabende.

(Ein Glück, dass die Frau Autorin gerade keine dringenden Abgabetermine hat! :-))

Hier ein Blick in den wie immer wilden Garten. Aber dank Beikraut hielt sich hier zumindest die Feuchtigkeit (und auch die Nacktschnecken haben sich dauerhaft wohlgefühlt). Der Topinambur ist inzwischen fast verblüht. Aber vorher hat er unzähle Summsetiere beglückt (und die menschlichen Zweibeiner gleich mit).

Neu im Beet: Der Wunderbaum!
Sieht nicht nur gigantisch aus (und blüht seit Wochen so!). Er hat es auch sonst in sich und das wortwörtlich. Denn man nennt ihn auch Rizinusbaum – und er ist eine Giftpflanze! Man kann aus den Samen nicht nur Rizinusöl sondern auch Rizin gewinnen. (Fans der Serie „Breaking Bad“ kennen es ;-))!

Hier eine Samenkapsel mit Restfarbe – noch nicht ganz ausgereift.

Die Samenkammern:

Und die Samen. (Dabei sehen sie so nett aus! Wie kleine Tierchen!)

So. Gehen wir mal wieder zu den harmloseren Gewächsen über.

Die Kartoffeln! (Jaja, etwas schwer zur erkennen. Aber sie sind da!)
Die Pflanzen haben sich, trotz einiger Schneckeninvasionen (dfür die haben meist drei müde Regentropfen gereicht), sehr gut gehalten. Die ersten Knollen sind geerntet – und das gar nicht mal zu knapp (Beweisfoto folgt).

Auch die Rote Bete und Weiße Bete ist prima gewachsen. So viel gab es noch nie – und auch hier müssen noch welche eingekocht werden. (Und/oder auch über den Winter in Sand gelagert.)

Die Kürbisse wachsen ebenso recht fleißig. Wenn auch bei den Wildwachsenden nicht immer klar ist, ob sie auch essbar sind.

Die Freilandtomaten haben sich in dieser Saison im Paradies gewähnt. Kaum ein Tröpfchen hat ihr wasserempfindliches Kraut berührt und dazu noch Wärme und Sonne satt.

Nachdem ihm letztes Jahr die Schnecken den Garaus gemacht haben, hat er sich diesmal tapfer geschlagen: Diesen Winter gibt es eeeeendlich wieder Grün-, Palm-, und Braunkohl!

Noch immer ernten wir Salat. Eine robuste, leicht bittere, italienische Sorte, die anscheinend im Sommer auch nicht schießt. Und höchst dekorativ sind die Blätter auch noch!

Hier noch ein paar bunte Beet-Impressionen.

Zwischen den Kartoffelpflanzen tummelt sich weiterhin allerlei Borretsch – ein Festplatz für sämtliche Summsetiere!

Sogar einzelne Kartoffelblüten sind noch zu finden. Solange die Pflanzen so fit sind, kann die restliche Ernte warten:

Und auch die Malven geben im Spätsommer alles.

So sieht das alte Gewächshaus gerade aus.
Darin hat sich zuviel Beikraut breitgemacht – bester Schneckenunterschlupf also. Fast alle Auberginen- und Paprikapflanzen haben die ungeladenen Besucher verspeist. Deshalb wurde jetzt noch mal alles raugerissen und zum Beikrautschutz Vlies verlegt.

Und weil gerade ja endlich Regen gemeldet ist,werden seit einer Ewigkeit mal wieder wagemutige Versuche unternommen, kleine Pflänzchen in die Freiheit zu setzen! Daumen drücken, dass das hier ein Möhrenbeet bleibt (und die Winzlinge nicht verschwinden, bevor sie loswachsen konnten)!

Nun noch mal zurück zum Schlagwort „tierischer Besuch“ . Diese Hübsche Ringelnatter hat sich unter der Pferdetränke verkrochen. Vom Foto-Shooting war sie aber nicht sehr begeistert. Da haben wir sie wieder in Ruhe gelassen.

UND es gab die allererte Begegnung mit einem (kleinen) Siebenschläfer! Allerdings nicht hier auf dem Örtchen. Sondern in einem nahegelegenen Biergarten, der sich mitten im der Pampa befindet. Eigentlich hausen die Tierchen da auf dem Dachboden, aber dieses hier wollte, mitten am hellichten Tag, etwas Abwechslung. Hat erst ein paar Damen am Nachbartisch unterhalten und ist dann auf unseren Tisch zugesaust, an einem Hosenbein hochgeklettert, um sich dann auf der Schulter des lieben Neffen zu einem Nickerchen nieder zu lassen! Das war wirklich der Kracher. Kann man nicht anders sagen. Sehr süß und sehr unvergesslich!

(Als der putzige Zwerg ausgeschlafen hatte, wurde er zurück zu seinen Artgenossen gebracht.)

Aber putzige Zwerge gibt es ja auch zuhause genug!

Und die tollsten Rüssel der Welt!

Hier noch eine Neuerung außerhalb des Gartens:
Nach dem Abriss des Bads, wurden auf dem Örtchen als stilles Örtchen seit März ausschließlich die beiden Frischluft-Komposttoiletten genutzt. (Was in der warmen Jahreszeit absolut kein Ding ist – denn, wer da was verwechseln sollte, ein Kompostklo ist KEIN Plumpsklo und im Gegensat zu zu Letzerem absolut gestankfrei!) Seit einer kleinen Weile steht nun zumindest schon mal das Klo für den Winter. Der Rest des neuen Badezimmers lässt offensichtlich noch ein bisschen auf sich warten. 😉

Zum Abschluss ein Blick in den Hof. Die Farben sind nicht ganz echt – das Kamera hat ungefragt auf den Kunterbunt-Filter gedrückt. Aber trotzdem ist es im Sommer sehr schön hier wenn auch weniger grell. Die Holunderbeeren – rechts im Bild – wurden vor ein paar Tagen teilweise geerntet und versaftet.

Hm. Und sonst?
Na, jetzt wir ab, was der Herbst so mit sich bringt!

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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