Sonne, Strand und trübe Suppe

Genervt sind derzeit ja viele. Schuld ist meistens das böse C. So eine Pandemie kann einem schon mal die Laune vermiesen. Denn auch, wenn man das Glück hat, dass all seine Lieben gesund sind (wie es bei uns gerade der Fall ist), darf man schon mal ein wenig jammern, oder? Hier, auf der heilen Bauernhofinsel betrifft die tägliche Jammerei vor allem das Wetter. Seit langen, langen Wochen ist, bis auf einige wenige Ausnahmen, trübe Suppe angesagt. Immer nur Wolken, Wolken, Wolken. Mal nasskalt. Mal nasskalt und stürmisch. Mal kalt ohne nass und ohne Sturm … Hauptsache jedenfalls sonnenlos.
Dabei hat der späte Herbst sich erst noch von seiner leuchtenden Seite gezeigt. Anfang November war sogar beinahe T-Shirt-Wetter. Das wurde genutzt, um eeeeendlich den Pferdeauflauf trockenzulegen. End of Matsch – hoffentlich für immer. Die (menschlichen) Zweibeiner haben zwei, drei Tage lang fleißig viele, viele Paddockplatten verlegt, dann ordentlich Sand drauf geschaufelt (Schubkarre für Schubkarre für Schubkarre für Schubkarre …) und dann hieß es:

Adieu olle Matschepflatsche!!

Wie man sieht, gefällt es den Pferdchen ganz herausragend, dass die Hufe nicht mehr bei jedem Schritt patschen und quatschen. Und Wälzen lässt es sich im weichen Sand auch ganz wunderbarst. Ab sofort ist jeden Tag Beachparty, hurra!

Breiter grinsen kann Pippilotta kaum (und das war sogar noch, bevor letzte Woche die Frau Tierärztin mit der groooooßen Feile zu Besuch war):

Nach diesen Schnappschüssen war dann allerdings erstmal sowas von Schluss mit Sonne. Ein einziger Sonnentag im Dezember (und sage und schreibe 20 Stunden Sonne insgesamt) und erst letztes Wochenende dann endlich mal wieder ein (sehr eisiger) Sonnensonntag – der wurde natürlich gleich für eine große Fotosession genutzt.
Das mit der Ponystrandsause klappt auch, wenn die Welt drumherum schneegepudert und ziemlich kalt ist:

Obwohl eine Weile Dauerfrost herrschte (seit heute ist Schneeschmelze angesagt) – abseits des Pferdegeheges war dann doch meist Matsch wie üblich Thema der Saison. Zumindest in ihrem Gehege am Stall haben die Schweinchen seit dem Herbst Hackschnitzel als Einstreu. So bleiben die Rüssel und Klauen einigermaßen trocken. Rundherum sah es die meiste Zeit so aus – und wenn die Matschepatsche dann auch noch festfriert und zur Huckelpiste wird, gefällt das den geliebten Rüsseltierchen leider auch nicht viel besser:

Da schon lieber Sonne – und Kuscheln (und Quatsch machen) im trockenen Stroh!

Schneeimpressionen gab und gibt es dieses Jahr auch wieder ein paar.

Schicke Häubchen diverser Art zum Beispiel.
Auf Zaunposten.

Auf dem Grünkohl – das einzige G’müs was derzeit im Garten noch auf die Ernte wartet – aber die nächste Gartensaison wird seit Kurzem schon wieder in Form von Vorzuchten im Wohnzimmer vorbereitet!

Auf den Sommerrelikten im Staudenbeet:

Oder hier – eisig-klirrig-frostige (Zacken-)kunst.

Eine Terrortöle im Schnee macht sich auch sehr dekorativ (obwohl Lila, zu Recht, etwas skeptisch guckt):

Und hier Alma, voller Entsetzen in ihren Rehäuglein, weil der Wetterbericht einfach nie was anderes verspricht als trübe Suppe. Wie soll man den ordentlich den Hof bewachen, so fast ohne Sonne auf der Schnauze?

Kein Wunder also, dass jeder Sonnenstrahl zum Fotoknipsen genutzt wird.
(Aaaaachtung, Selfiealarm!)

Weil die Federtiere nicht so gerne kuscheln, dürfen sie auf den Fotos unter sich bleiben:

Die Hühner gucken ja immer ach so ernst. Aber innerlich gackert die Dame hier garantiert seeeeehr vergnügt – die Hennen freuen sich schließlich wie alle hier über etwas Blau im Himmel. Anders, als die großen Zweibeiner, meckern sie aber recht selten über das Wetter.

Voilà, noch eine winterliche Gemüsegarten-Impression. Wegen Dauermatsch (beziehungsweise Dauerrutschgefahr bei Frost) ist das Beet für die Schweinchen seit einer Weile erstmal gesperrt. Deshalb fehlt Judith gerade dieser tolle Ausblick aus dem Wohnzimmerfenster. Hühner-Wollschwein-Teamwork nennt man das. Schon etwas schwierig für die Frau Autorentante, sich da noch voll und ganz auf Bildschirm und Tastatur zu konzentrieren. Aber egal – so eine schweinisch-gackerische Ablenkung ist ganz bestimmt gut für die Muse!

Bitteschön, ein farbliches Kontrastprogramm. Zum Glück gibt es rund um Haus und Hof auch bei Dauergrau genug Farbkleckse!

Und das ist die Ersatz-Terrortöle hoch oben auf dem Hoftorpfosten. Einen Schnurrbart hat sie immer. So eisig ist der selten.

Und noch eine kleine Erinnerung an den Herbst, in Form einer rätselhaften Entdeckung – im November, bei einem Waldspaziergang.

Das Staunen war erst groß (und wurde so schnell auch nicht kleiner.) Hm …? Sind das merkwürdige Murmeln auf einem Eichenblatt? Oder Weihnachtsplätzchen auf einer eigenwilligen Unterlage? Die Recherche hat ergeben – das sind Galläpfel! Gallwespen legen ihre Eier an Eichenblätter und durch die Säure entwickeln sich daran diese schicken Kugeln – in denen dann die Galllarven wachsen. Verrückte Natur! Und man lernt eindeutig nie aus! Kaum zu fassen, wie oft Judith schon mit uns liebsten Hündchen in der Gegend herum spaziert ist und sowas einfach NIE gesehen hat. Früher, im Mittelalter, hat man aus Galläpfeln übrigens Tinte gemacht. Aber diesbezüglich verzichten wir lieber auf Experimente.

Und zum Abschluss – grinst euch Fussel was!
Haltet durch! Der nächste Frühling kommt bestimmt. Wenn sich erst der Winter verdünnisiert hat, erträgt man das mit dem ollen C sicher auch wieder besser! Und irgendwann ist doch hoffentlich auch die nervigste Pandemie vorbei.

Über Alma und Lila

Wir sind die Hofhunde auf dem Örtchen - auch liebevoll Terrortölen genannt. Wer zu Judith und Steffen will, kommt an uns nicht unbebellt vorbei.
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